wasserfrau (Gast) - 14. Feb, 19:31

Ich glaube, du merkst schon an den Kommentaren, dass auch hier alle hilflos werden...
Wieso eigentlich: Erst mal ist es okay: Du schreibst, was du dir wünschst - und wie es ist.
Was du dir wünschst, das bekommst du nicht. Punkt.
Und im nächsten Moment lösen deine Worte eben große Hilflosigkeit aus -
man spürt das Leid und die Verzweiflung und kann ja gar nichts tun.
Der, um den es geht, mit dem kann hier keiner reden, wir können nur mit dir reden.
Dein Mann kommt einigermaßen unsympathisch rüber - wer weiß, ob ich den gerne kennen lernen würde.
Deiner Beschreibung kann ich nur verschiedene Hypothesen folgen lassen, alles mit Vielleicht, ins Blaue hinein:
Hast du dir ein besonders kaltes und verpanzertes Geschöpf ausgesucht, um ausgerechnet von diesem Wärme zu wünschen? Willst du dass Liebe das Unmögliche wahr macht? Hast du es dir so schwer gemacht, um dir ein zu löffeln, dass du niemals nicht kriegst, was du brauchst? Selbstbestrafung? Gehst du in die Wüste, um dort zu beweisen, dass du niemals genug Wasser kriegst?
Oder doch anders, wie hier verschiedentlich vermutet - und wie ich es durchaus auch von "meinem" kenne:
Ist er zu hilflos, weiß er nicht, was er tun soll? (Bei seinen Kindern vielleicht auch?) Männer sind leider nicht in Sachen Fürsorglichkeit sozialisiert, viele nicht. Manchen wird es schummrig, wenn sie, in fortgeschrittenem Lebensalter, etwas tun und zeigen sollten, was sie nie getan haben. Häufig ist es in ihren Augen immer noch Sache der Frauen und Mütter, warmherzig zu sein. Was nicht heißt, dass es nicht auch Männer gibt, die warmherzig sein können bzw., dass nicht auch der deine manchmal Impulse dazu hat. Ist die Lage nicht bei euch völlig verstrickt? Du appelierst schon lange und intensiv, und wenn er es jetzt probierte, dann wäre es doch zuwenig, wie unter Zwang, quasi pantomimisch. Kann das in dieser Verstrickung noch authentisch und unverfälscht sein?
Ich kenne das Gefühl selber, das mich schon herzzerreißend schluchzen ließ: Würde ich fallen, er würde mich nicht auffangen. Würde ich am Boden liegen, er würde nichts tun. Mal abgesehen davon, dass es wahrscheinlich nicht stimmt: Ich weiß bei mir, dass es ganz viel tiefer liegt, von meiner Mutter kommt, die mich in für mich ausreichender Weise nicht zu trösten wusste. Hätte ich mich ausreichend gehalten gefühlt, als Kind, käme ich gar nicht auf Gedankenspiele , was jemand macht, wenn ich falle.
Als erwachsene Person baut man seine privaten Beziehungen nicht zentral um Situationen wie "Klippen springen". Schließlich ist es ein massives Gefahrenzeichen, dass du dir überlegst, von einer Klippe zu springen. Wenn du diese Gefahr bemerkst, bist du zu allererst aufgerufen, dich um dich zu kümmern, dir die Erlaubnis zu erteilen, dir die beste Mutter der Welt zu sein, die dich nicht springen lässt.
Wir alle haben irgendein verletztes Kind in uns. Vielleicht hast du dir jemand gesucht, der dem Kind noch mehr Verletzungen beifügt, weil du es so kennst. Vielleicht ist es sogar ein "Trick". Immerhin hält es dich von brutalerer Selbstverletzung ab, wenn du darauf vertraust, nicht geholfen zu bekommen. Denn andersherum: Auch wenn wir die großartigsten Menschen der Welt kennen und sie bei uns sind /wären, ob sie uns im Falle eines Falles retten könnten, das wissen wir nicht. Was nicht heißt, dass man die zweit-oder drittunsympathischsten erwählen muss, wenn es denn so ist.
Aber noch eins zum Schluss: Ich finde es sehr, sehr mutig, wie du dich hier offenbarst. Du setzt dich so manchem aus. Und du zeigst dich ganz unverfälscht.
Vielleicht, vielleicht, vielleicht, wenn du das mit uns übst, kannst du es irgendwann auch in Echtzeit und real life.

Angsthase (Gast) - 15. Feb, 10:36

Vielen Dank

für die vielen ausführlichen Kommentare. Da ist viel Wahres dran.
Es bringt mich zum Nachdenken und zeigt mir auch mal eine andere Sichtweise.
Ich bin immer sehr schnell eingefahren in meinen Gedanken und Urteilen und
gehe sehr oft einfach von mir aus.
Ich tröste, also muss er doch auch trösten.
Es ist gut, wenn ich auch mal auf andere Gedanken gebracht werde.
Hier habe ich kaum jemanden, mit dem ich sprechen kann.

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