Hadschi Halef (Gast) - 14. Feb, 14:28

Und hier kommt auch die weise morgenländische Eule (->Username) und gibt ihren Senf dazu ;-).

"Postcoital" klingt in meinen Ohren relativ lieblos, aber vielleicht interpretiere ich zuviel rein? Ist vermutlich zu indiskret, zu fragen, ob du es denn genießt, mit ihm zu schlafen, und schon gar so "rasch" nach euren Differenzen.
Oder war das der Trost dafür, dass du ab dann wieder in deinem Zimmer schläfst? ;-)

Doch, Männer und Frauen können noch Freunde sein, auch wenn Intimitäten ausgetauscht wurden, und selbige müssen nicht als potentielle Möglichkeit immer noch im Raum stehen. Allerdings ist das hier nicht die Frage, da dein Mann ja mit S. zu schlafen trachtete. "Irgendwas" hat ihn zurückgehalten. Dafür muss er weder bejubelt noch verteufelt werden meiner Ansicht nach - er weiß ja selber nicht, warum.
Hätte sie was Bestimmtes in einem gewissen Moment auf eine spezielle Weise gesagt, hätte er es vielleicht getan.

Ich würde dir raten, dich nicht auf die beiden und ihre Beziehung zu fixieren. Denn das bringt dir nichts.
Warst du bei Ikea? Wenn nicht, dann konzentrier dich lieber darauf. Und horch mal in dich rein. Was ist mit den Umzugsplänen, sind die ad acta gelegt, weil er dich doch wieder will? Tust du das, was du willst? Meines Erachtens ist das ganz, ganz wichtig. Es geht ja nicht um Schau oder Gefallen-Wollen, oder? :-)

Was mir auffiel, ist, dass du Angststörungen und S. Beinprobleme hat. Sind beides "Behinderungen", die eine Person (scheinbar oder auch wirklich) "schwächer" machen. Warum "braucht" das dein Mann anscheinend?
Irgendwie will er sich wohl edel, hilfreich und gut fühlen - paradox, wenn man bedenkt, was er dir im Zuge dessen dann doch auch "antut".
Ist er ein "aufrechter" Mann? Also, kein Macho, sondern einer, der Gefühle zeigen, aber auch richtig selbstbewußt zu ihnen stehen kann etc.? Oder ist er eigentlich ein scheues Reh?

Was ist Liebe? Gute Güte, das kann man ja proforma nicht sagen, wie uns sicher allen klar ist.
Es gibt da eine Reihe kluger Worte, von
"Wer seine Liebe erklären kann, der liebt nicht wirklich" bis hin zu
"Und sprich, woher kommt die Liebe? Sie kommt, und sie ist da.
Und sag, wie schwindet die Liebe? Die war´s nicht, der´s geschah".
Im Grunde musst du dich fragen, was Liebe für dich ist. Liebe ist sowieso immer anders. Man kann ja einen kleinen Neffen lieben oder ein Idol oder einen Mann oder eine Frau oder einen Verwandten - und keine Liebe gleicht der anderen. Den Neffen liebt man vielleicht, weil er so zutraulich und kindlich fröhlich mit einem umgeht, das Idol, weil es in Situationen genauso reagiert, wie man selbst es klasse findet, sich aber nicht traut, den Mann, weil er ehrlich, aufgeschlossen und wunderschön ist, die Frau, weil sie so selbstbewußt handelt und den Verwandten, weil er sich immer aufrichtig freut, wenn man zu Besuch kommt, und einem durch seine große Bücherwand und seinen eigens zubereiteten Tee das wohlige Gefühl des Akzeptiertseins und der Gemütlichkeit vermittelt. Alles völlig verschiedene Gründe, oder?
Man liebt ja auch Dinge oder Situationen - Rosen, weil sie einen an den schönen Garten der Oma erinnern, bunte Farben, weil man schon als Kind gern gemalt hat, Mozartmusik, weil sie einen fröhlich stimmt - und das ist individuell so verschieden, dass man es natürlich nicht pauschal festlegen kann. Die Gründe sind ebenso vielfältig - man kann etwas lieben, weil es einem neu ist und spannend vorkommt, weil es vertraut ist, weil...
In dem Künstlerbuch ist eine "Aufgabe" irgendwann, eine Liste von 20 Dingen zu erstellen, die man liebt - egal was. Gerüche, Menschen, Tätigkeiten, Musik, Erlebnisse o.ä. Sachen, die einen glücklich machen. Mach das doch mal, wenn dir danach ist, das kann einem durchaus die Augen öffnen. (Musst es ja nicht mit uns teilen - und solltest auch nicht vor dir selbst zurückhalten ;-). Auch Angaben wie "Versöhnungssex" oder "Kirsch-Wackelpudding" sind total in Ordnung, Hauptsache dir selbst gegenüber ehrlich :-).

Ein paar konkrete Anregungen bzgl. der Frage, ob du deinen Mann liebst, wären zB, ob es Kleinigkeiten gibt, die dein Herz erfreuen, die er macht. Ob du manchmal was, was er sagt, so passend findest, dass du ihn sofort küssen willst. Etc. Aber in eurer Phase, hm...

Es ist auch unwesentlicher, ob du ihn liebst, als ob du dich liebst - nicht mit Egoismus zu verwechseln, jedoch kann man nicht andere liebhaben, wenn man sich selbst nicht liebhat. Klar, jede/r von uns kämpft ab und zu mit blöden Tagen, an denen er/ sie sich selbst zum Weglaufen findet, aber generell sollte es für ein glückliches Leben glaube ich so sein, dass man von sich sagen kann "Ich stehe hinter mir und mag mich, die tägliche Blamage steht auch mir zu, ich bin in Ordnung und lebe gern."

Auch die emotionale Trennung deines Mannes von S., trotz aller potentieller Retter-Allüren seinerseits, würde dir insofern nicht weiterhelfen, dass es DICH nicht wirklich weiterbringt. Alles, was du von deinem Mann willst, kann du auch jetzt zur Sprache bringen. Aber ist das wirklich das Relevante? Willst du was von ihm oder von dir? Wenn du klarkriegst, was du vom Leben willst, bringt das dich und euch weiter.

In eurem Haus scheinst du dich nicht wohlzufühlen. Warum dann da bleiben? (langfristig gefragt)
Was HAT sich zwischen euch geändert? Willst du DIESES Haus teilweise nach deiner Facon einrichten?
KANNST DU dort glücklich sein? Wenn ja, wie?
Und was MÖCHTEST du - wirklich, nicht weil du denkst, es möchten zu müssen? WILLST du ins Kino gehen?
Oder viel lieber mal im Grünen picknicken oder was weiß ich?

Angsthase - 15. Feb, 10:59

Postcoital sollte nur witzig sein, es hat nichts zu bedeuten.
Und ja, ich geniesse den Sex mit meinem Mann, schon immer, egal, wie schwierig unsere Beziehung zeitweilig war
oder ich die Hasskappe aufhatte, sexuell haben wir eine starke Anziehungskraft.

Ich war bei Ikea, ja, aber der inserierte Teppich war nicht mehr da, schade.
Ein Umzug steht nicht zur Debatte, ich wollte mich bei meiner Rückkehr hierher auf alles einlassen, auch auf dieses Haus.
Ein Auszug meinerseits wäre für ihn eine Trennung und ein Auszug beiderseits ist absolut unmöglich, das Haus ist unverkäuflich,
weil Opa Wohnrecht auf Lebenszeit hat, und mein Mann will auch nicht ausziehen.
Mir ist es schleierhaft, warum ich mich hier nicht wohlfühle. Vielleicht schreibe ich dazu mal einen Beitrag,
vielleicht weiß ja jemand, woran es liegen könnte.

ICh glaube nicht, dass sich mein Mann bewusst "schwächere" Frauen such. Die Beinprobleme von S. sind nebensächlich,
sie macht ja alles, in Konzertegehen, ins Kino, vielleicht kann sie nicht lange wandern oder radfahren, aber was solls.
Und ehrlich gesagt, trotz Angststörung halte ich mich nicht für schwächer als mein Mann.
Er ist so harmoniebedürftig und will es jedem Recht machen, dass es schon teilweise an Rückgratlosigkeit grenzt.
Probleme, die nicht sein dürfen, werden verschwiegen. Er lügt, um sich nicht auseinander setzen zu müssen.
Das empfinde ich als Schwäche. Ich kann zwar nicht ins Kino gehen, aber ich stelle mich auch mal unbequemen Fragen.

Nach der Definition von LIebe, die Sirona oben geschrieben hat, liebe ich meinen Mann.
Es kommt durchaus vor, dass ich ihn in bestimmten Situationen am liebsten küssen würde, weil er so süss ist und weil
er Dinge macht, die mein Herz erfreuen. (von diesen Dingen habe ich hier nie geschrieben, aber es gab sie und gibt sie!!)

Was ich will? Das war schon immer für mich schwierig rauszufinden. Wenigstens weiß ich oft, was ich nicht will.
Im Moment versuche ich im Rahmen meiner Möglichkeiten auch Dinge mitzumachen, die ich eigentlich nicht will.
Weil ich weiß, es ist zu oft die Angst, die aus mir spricht. Ich will mit ihm mitgehen und dann schaue ich, ob es gut war oder nicht.
Natürlich gibt es DInge, die ich auch schon nicht gemacht habe, bevor ich Angstkrank wurde, weil ich sie nicht mag.
Die Dinge mache ich dann nicht mit. Aber wer weiß, wenn ich gegen meinen Geschmack mal was mitmache, vielleicht gefällts mir ja?

Ich bin schon gespannt auf das BUch "Der Weg des Künstlers" hoffentlich trifft es bald ein!

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