Welche Frau wünscht sich nicht einen Mann ihrer Seite, auf den man sich verlassen kann,
der einen unterstützt, für einen da ist.
Ich wünsche mir das - aber die Wirklichkeit sieht anders aus.
Wirklichkeit: ich sitze auf dem Sofa und weine - er stiefel mehrmals ignorant an mir vorbei.
Wunsch: er setzt sich neben mich, nimmt mich in den Arm, fragt, was los ist und tröstet mich.
Wirklichkeit: mit schlimmer Migräne liege ich den ganzen Tag im Bett - er schaut nicht einmal bei mir rein.
Wunsch: er setzt sich auf meine Bettkante, fragt, ob ich was brauche.
Wirklichkeit: seit 1 1/2 gehts mir immer schlechter, gehe nicht mehr aus dem Haus, kann kaum noch den Haushalt erledigen, verkrümel mich nur noch in mein Zimmer. Er - nimmt's einfach so hin.
Wunsch: er spricht mich an, fragt, was ist, schlägt mir vor, mich zum Arzt zu begleiten, weil er möchte, das es mir besser geht.
Mir ist klar, das Männer nicht erraten können, was man sich von ihnen wünscht.
Also habe ich ihm schon öfters gesagt, das ich mir Wünsche, in den Arm genommen zu werden,
getröstet zu werden - und zwar ohne das ich sage: "Ähm, ich sitze hier weinend und bin völlig
aufgelöst, kannst Du mich mal eben trösten".
Das muss ein Mensch doch so erkennen. Ist trösten nicht ein natürlicher Instinkt?
Wer schaut zu, wie sein Ehepartner immer weiter abbaut, wie es ihm immer schlechter geht?
Wenn man einen Menschen liebt, schreitet man doch ein, redet mit ihm, überredet ihn,
zur Arzt zu gehen oder wenn es ganz schlimm ist, ruft einfach einen Arzt an.
Auf einer Klippe hätte ich Angst, das mein Mann mich nicht abhalten würde, zu springen.
Und das macht mir zu schaffen, das ich in meinem Mann keine noch so kleine Stütze habe.
Angsthase - 12. Feb, 08:59